Der Band rekonstruiert die historischen Ereignisse der Stadt Picentia von ihrer Gründung bis zu ihrer Vernichtung durch Rom nach dem Zweiten Punischen Krieg. Zwischen Salerno und Pontecagnano gelegen, stellt Picentia einen paradigmatischen Fall von damnatio memoriae dar: eine Stadt, die ausgelöscht wurde, weil sie sich auf die Seite Hannibals gestellt hatte - ihre Bewohner wurden zerstreut und ihre Identität aus der Überlieferung getilgt. Durch die quellenübergreifende Analyse literarischer, archäologischer und epigraphischer Zeugnisse verleiht das Buch einer aus der Geschichte getilgten Gemeinschaft erneut eine Stimme und untersucht zugleich die politischen und symbolischen Strategien, mit denen die Römische Republik ihre Herrschaft festigte. Es lädt zu einer Reflexion über die Kraft der Abschreckung, die Macht der Erinnerung und die Art und Weise ein, wie Erinnerung bei der Konstruktion von Vergangenheit manipuliert wird.