Die beste Definition dieses suggestiven, einzigartigen Buches ist die eines »sentimentalen Reiseführers«: Reiseführer, weil es in die Kenntnis der Stadt einführt, an der es ohne jegliche für die Gelehrten typische Schwere teilhaben lässt, und sentimental, um den Ton zu suggerieren, mit dem der Autor sie betrachtet und beschreibt, vor allem aber, wie er sie liebt und ihrer gedenkt. In der Tat vermitteln uns die acht Kapitel - Rialto, San Marco, Der Palazzo, Piazza Piazzetta Molo und Riva, Canal Grande, Das andere Venedig, Malkunst, Lagune -, die alle mit einer »Einladung« eröffnet und mit einem »Abschied« abgeschlossen werden, ein äußerst poetisches und zugleich präzises Bild von Venedig: seiner historischen Wahrheit mit der erstaunlichen Legende seiner Ursprünge und dem Glanz seiner bürgerlichen Größe sowie dem unvergleichlichen Charme seiner Schönheit, mit den unzähligen Meisterwerken der Kunst, die es zu einer »weltweit einzigartigen« Stadt machen. Die Prosa von Diego Valeri, die hier in einem großen und lebendigen Fresko Geschichte, Kunst und Landschaft miteinander verwebt, stellt mit ihrer glücklichen, deskriptiven und interpretatorischen Wirksamkeit einen Leitfaden für die Augen und das Herz dar, aber auch einen erleuchteten Führer des Geistes für diejenigen, die in die vielen Geheimnisse und Mysterien der »unaussprechlichen Stadt« eindringen wollen: einer Stadt, die bei denjenigen, die lebendig sind, alle vitalen Kräfte erweckt.